Fotos und Gedanken
von
 Oli Lou Kramer


Völlige, absolute und einhundertprozentige Stille.

Adventure time! ⛰️ In den tiefsten Schwarz­wald gefahren. Die Spät ­sommer­sonne auf der Haut von 1Lennz geschmeckt. ☀️ Mit Schwebe­fliegen Freund*innen­schaft geschlossen. Einsame Waldwege erkundet und dabei Pfiffer­linge gefunden. Feuerchen gemacht, einen Rosé geöffnet und in den Sternen­himmel, mit so wenig Lichtver­schmutzung wie zuletzt vor über 20 Jahren an der Küste vor St. Peter Ording, geschaut. Wow! ✨ Fledermäuse beobachtet. In der Nacht die völlige, absolute und einhundert­prozentige Stille erlebt. Kaffee und Tee im schattigen Morgentau getrunken und dazu das beste, einen Tag alte, Pain au chocolat meines Lebens gegessen. Am eiskalten Brunnen gewaschen. Das Gesicht in der Morgen­sonne gewärmt, welche sich über die Baumwipfel schob. Aufbruch zurück in die Zivilisation. 🌀 Warum?

Link zum Post | Meta: , , , ,  | 21-09-2023


Sommerferien.
Oder auch: Radikale Selbstfürsorge. Jetzt!

Seit 21 Jahren gehe ich einer Lohnarbeit nach. 🧑‍💻 Meine dreijährige Ausbildung, in die ich im zarten Alter von 16 (fast 17) Jahren gestartet bin, zähle ich mal mit. In dieser Zeit habe ich in fünf verschiedenen Unter­nehmen gearbeitet. Mein längster Arbeitstag betrug ziemlich genau (und ungelogen) 26 Stunden und 30 Minuten (an diesem Tag bin ich dann auf dem Nach­­hause­weg über eine rote Ampel gedonnert – hätte also mein letzter sein können) und meine längste Arbeits­woche … ach lassen wir das. Nebenbei war ich selbstständig, weil das Geld oft nicht reichte, und ich habe zwei neben­berufliche Weiter­bildungen (zur Medien­fachwirt*in und zur Betriebs­wirt*in) gemacht. Drei Jahre keinen Samstag und dann nochmal zwei Jahre nach acht Stunden Lohnarbeit jeweils vier Stunden Unterricht plus Vollzeit­wochen im knappen Urlaub. Das Lernen oder das Schreiben von Haus- und Abschluss­arbeiten fallen da kaum ins Gewicht. Mein längster Urlaub in – wir erinnern uns – 21 Jahren: Drei Wochen. Letztes Jahr, btw in Magdeburg, Halle und im Thüringer Wald – schön war’s! 

Dann waren da noch die sechs Wochen, in denen ich wegen Depressionen und Angst­störung kaum meine Wohnung verlassen konnte oder ich nach minuten­langem Starren auf eine Mehl­tüte im Supermarkt­regal schamvoll den Laden verließ, weil ich einfach nicht mehr wusste warum, weshalb und ob überhaupt. Aber mit den sechs Wochen war’s dann auch einfach genug. Genug gechillt, zurück ins neoliberale System freiwilliger Selbstaus­beutung, wo „Gestaltungsspielraum“ gern mal synonym für absolute Planlosigkeit von (einigen – keine Verall­gemeinerungen à la Friedrich Merz) Führungs­kräften steht und „auf Sicht fahren“ die ultimative Floskel ist, um sich auch wirklich vor jeder Entscheidung drücken zu können, die aus der zumeist selbst eingebrockten Misere herausführen könnte. 

Apropos „heraus“: Ich habe mich kürzlich für eine Auszeit entschieden und mich damit zunächst für den Weg heraus entschieden. Was ich kann weiß ich. Unerfolgreich war ich auch nicht, auf vieles bin ich unglaublich stolz und an Joban­geboten mangelt es mir gerade auch nicht. Doch das Bewusstsein dafür, was ich (beruflich) wirklich will, ist mir in den letzten Jahren abhanden gekommen. Von einer Station/Heraus­forderung/Krise zur nächsten. Machen, tun, schaffen (wie wir hier im badischen so schön sagen). Lob, Meilensteine, Anerkennung, die Welt retten. Als ob. 🤷

Die geneigte Leser*in, welche bis hier hin folgen konnte, fragt sich nun vielleicht: Was, Oli Lou, was willst du mir sagen? Und ich antworte: Vielerlei! Vor allem möchte ich sagen, dass ich mir nun eine ganz bewusste Pause gönnen werde. All die Unsicherheiten, vor allem die finanziellen, die damit verbunden sind, können mich mal. Quasi, „Radikale Selbstfürsorge. Jetzt!“. Ich möchte all die Gedanken, die mich an diesem Punkt gebracht haben und mich mit Blick in die Zukunft umtreiben, sortieren. Außerdem, möchte ich im Grunde jede Person, die das hier liest, mit meinem revolutionären Geist, der mir in meiner Kindheit von Karla Kolumna über Benjamin Blümchen-Hörspiel­kassetten indoktriniert wurde, dazu ermuntern, auszubrechen, in Frage zu stellen und wieder mehr zu wollen, statt immerzu zu müssen.

Ich genieße nun meine ersten Sommer­ferien seit 21 Jahren! Werde auf meinem Acker arbeiten, werde auf alten und neuen Pfaden den Schwarzwald erkunden und meiner Liebe zur Fotografie mehr Raum geben, werde lesen, schreiben und … so mein Plan, im letzten Quartal 2023 wieder an den Start gehen. Wenn es also Menschen gibt, die Dinge tun, welche der Gesellschaft einen Mehrwert bieten (ja, ich bin so schlimm idealistisch und will nicht dabei helfen Diesel­fahrzeuge, Versicherungen oder Babyshampoo mit Einhorn­prinzessinen­glitzer­mist zu verkaufen) und dabei eine All­rounder*in in den Be­reichen Medien, Kommuni­kation und Betriebs­wirt­schaft gebrauchen können ➡️ schreibt mir.

Link zum Post | Meta: , ,  | 14-07-2023

Diese Website wird mit 💛 und WordPress betrieben. Impressum. 🏳️‍🌈✌️

Hey, ich bin Oli Lou! Ich lebe in Frei­burg, bin All­rounder*in in den Be­reichen Medien, Kommuni­kation und Betriebs­wirt­schaft und doku­mentiere hier meinen Blick auf die Welt.

Instagram

Support me on Ko-fi